Tierschutzbündnis „Kaninchenmast, nein danke“ kritisiert Eckpunktepapier zur Kaninchenmast

Ein vom Bundeslandwirtschaftsministerium herausgegebenes Eckpunktepapier zur Kaninchenmast stößt beim Tierschutzbündnis „Kaninchenmast, nein danke“ auf Kritik.
Tierschutzbündnis "Kaninchenmast, nein danke" kritisiert Eckpunktepapier zur Kaninchenmast

„Als ersten und bereits gravierendsten Kritikpunkt an dieser Vorlage sehen wir die Beibehaltung der Käfigmast“, so Ingo Schulz, Sprecher des Bündnisses. Das Eckpunktepapier, welches minimale Standards an die Kaninchenmast festlegen soll, richtet sich ausschließlich an die Haltung in Käfigen, welche „verbessert“ werden soll. Allerdings, so Schulz, seien die Anforderungen so niedrig, dass sie sogar schon jetzt durch die Vorgaben des Tierschutzgesetzes übertroffen würden. Denn: „Eine Haltung im Käfig ist nicht artgerecht, auch nicht wenn er etwas ausgestaltet wird. Sie fügt den Tieren Schäden zu, was durch das Tierschutzgesetz nicht abgedeckt ist. Wir fordern daher weitergehende Regelungen und eine Abschafftung der Käfigmast.“

Dem Papier des Ministeriums war eine Ankündigung der zuständigen Ministerin Ilse Aigner vorausgegangen, in der sie ein „Tierschutzpaket“ in Aussicht gestellt hatte. Dieses Paket sollte auch Anforderungen an die Mast von Kaninchen enthalten, die bisher völlig unlimitiert und meist zu Lasten der Tiere abläuft. Angekündigt worden war die Maßnahme im Zuge der EU- Agrarreform 2013, die Einführung von Mindeststandards sollte demnach nicht auf Ländergrenzen beschränkt werden. Tierschützer sehen in den niedrigen, bisher vorgestellten Auflagen jedoch einen deutlichen Rückschritt.

In den Nachbarländern Schweiz und Österreich wurde die Käfighaltung von Kaninchen bereits abgeschafft, in der Schweiz darf in deutschen Mastanlagen erzeugtes Fleisch nur noch mit dem deutlich sichtbaren Hinweis „aus in der Schweiz nicht zugelassener Haltungsform“ vermarktet werden. Auch deutsche Kunden wünschen sich ein alternatives Angebot, wie Umfragen des Bündnisses deutlich zeigen. Viele Lebensmittelhändler haben Kaninchenfleisch aus Käfigmast daher nach eigenen Angaben bereits ausgelistet oder befinden sich zur Zeit in der Umstellung.

Diesen Trend spiegelt auch die aktuelle Postkarten- und E-Mail- Aktion von „Kaninchenmast, nein danke“ wider. Unter http://www.kaninchenmast.info können sich Verbraucher daran beteiligen, die Forderung an die Ministerin aufrechtzuerhalten, die Haltungsbedingungen für Kaninchen entscheidend zu verbessern. Online oder per Postkarte haben sich schon mehrere Tausend Menschen an der Aktion beteiligt, der Zulauf ist weiterhin stark.

Das Tierschutzbündnis „Kaninchenmast, nein danke“ ist eine Initiative des Deutschen Tierschutzbüros mit dem Ziel, Käfighaltung in der Kaninchemast abzuschaffen und verbindliche, gesetzliche Mindeststandards zu schaffen. Die Kaninchenmast ist einer der wenigen Zweige der Agrarindustrie, die bisher keiner Regelung unterliegen. Über 70 offizielle Partnervereine, -verbände und Parteien gehören „Kaninchenmast, nein danke“ an, in einer Unterschriftensammlung gaben fast 45.000 Menschen dem Bündnis ihre Unterstützung.
Weitere Informationen zur Arbeit des Bündnisses finden Sie unter http://www.kaninchenmast.info.

Das Deutsche Tierschutzbüro hat sich spezialisiert auf das Thema „Tierschutz“ und bietet so genannten Nonprofit-Organisationen wie Tier-, Natur- und Artenschutzvereinigungen Hilfestellung bei der Umsetzung von Kampagnen, Aktionen und Veranstaltungen. Das Büro übernimmt für seine Auftraggeber Öffentlichkeits-, Presse- sowie Lobbyarbeit. Des Weiteren sind Fotografen für das Tierschutzbüro tätig, die die Aufgaben haben, Kampagnen und Aktionen bildmäßig zu begleiten sowie tierschutzrelevante Fotos und Videomaterial (z.B. zum Thema Massentierhaltung, Nutztierhaltung, Zoo, Zirkus, Hundehaltung) zu erstellen. Zum weiteren Aufgabenfeld des Tierschutzbüros zählen neben dem „Infobroking“ (Informationsbeschaffung) auch Vor-Ort-Recherchen sowie die Aufdeckung von Tierquälerei. Dabei sieht sich das Büro primär als Schnittstelle für Medien, Verbraucher und Vereine. Auch die Verknüpfung mit Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen zur Durchführung von eigenen Kampagnen wird vom Deutschen Tierschutzbüro als Initiator umgesetzt.

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