Pelzfarmen in Deutschland: Diesen Monat werden zehntausende Nerze vergast

Die Haltung von Nerzen in kleinsten Gitterkäfigen ist seit Ende letzten Jahres verboten. Dagegen haben zahlreiche Nerzfarmer geklagt – um Zeit zu schinden. So konnten sie in diesem Jahr eine neue Generation Nerze züchten. Die wird jetzt getötet. Auf den letzten 12 Nerzfarmen in Deutschland beginnt in diesem Monat die blutige „Ernte“.

Pelzfarmen in Deutschland: Diesen Monat werden zehntausende Nerze vergast

Pelzfarmen in Deutschland: Diesen Monat werden zehntausende Nerze vergast

Vor sechs Jahren wurde vom Bundesrat eine neue Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung („Verordnung zum Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere und anderer zur Erzeugung tierischer Produkte gehaltener Tiere bei ihrer Haltung“) beschlossen, die auch bessere Haltungsbedingungen für Tiere auf Pelztierfarmen festschreibt. So soll Nerzen zukünftig mind. 1 m² Platz zur Verfügung stehen. Für die Umsetzung wurde den Pelztierfarmbetreibern eine Übergangsfrist von 5 Jahren eingeräumt. Diese lief am 11.12.2011 aus.
Umgesetzt haben die zwölf in Deutschland noch existierenden Nerzfarmen die neuen Haltungsvorgaben nicht. Seit nunmehr fast einem Jahr operieren sie illegal, versuchen mit immer neuen Klagen und Widersprüchen den Vollzug des geltenden Tierschutzrechts zu verzögern.
Aus Sicht des Arbeitskreis humaner Tierschutz e.V. ein Skandal. Stefan Klippstein, Sprecher des Arbeitskreis, erklärt: „Die Farmer haben systematisch versucht Zeit zu schinden. So konnten sie im Frühjahr eine neue Generation Nerze züchten, die sie in den kommenden Wochen töten werden.“
Für die Farmer hat sich die Verzögerungstaktik auf Kosten der Tiere gelohnt. Im November beginnt die sogenannte „Ernte“. Das heißt die zehntausende auf den illegalen Pelzfarmen gezüchteten Nerze werden vergast und gehäutet. Ihre Felle bringen den Nerzfarmen einen stattlichen Gewinn.
Der Arbeitskreis humaner Tierschutz e.V. fordert die Abschöpfung dieser Gewinne. Stefan Klippstein: „Die Farmer haben geltendes Tierschutzrecht vorsätzlich nicht eingehalten. Davon dürfen sie jetzt nicht auch noch profitieren.“
Zudem fordert der Arbeitskreis humaner Tierschutz e.V. alle Verbraucher auf beim Kauf von Winterbekleidung ganz genau darauf zu achten, dass sich daran kein echter Pelz befindet.
„Vielfach werden Pelze heute nicht mehr zu ganzen Mänteln, sonder zu Arm- oder Kragenbesatz verarbeitet“, weiß Klippstein, „ahnungslose Verbraucher merken dann oftmals nicht, dass sie gerade einen echten Pelz tragen, für den ein Nerz leiden und sterben musste.“

Das Deutsche Tierschutzbüro hat sich spezialisiert auf das Thema „Tierschutz“ und bietet so genannten Nonprofit-Organisationen wie Tier-, Natur- und Artenschutzvereinigungen Hilfestellung bei der Umsetzung von Kampagnen, Aktionen und Veranstaltungen. Das Büro übernimmt für seine Auftraggeber Öffentlichkeits-, Presse- sowie Lobbyarbeit. Des Weiteren sind Fotografen für das Tierschutzbüro tätig, die die Aufgaben haben, Kampagnen und Aktionen bildmäßig zu begleiten sowie tierschutzrelevante Fotos und Videomaterial (z.B. zum Thema Massentierhaltung, Nutztierhaltung, Zoo, Zirkus, Hundehaltung) zu erstellen. Zum weiteren Aufgabenfeld des Tierschutzbüros zählen neben dem „Infobroking“ (Informationsbeschaffung) auch Vor-Ort-Recherchen sowie die Aufdeckung von Tierquälerei. Dabei sieht sich das Büro primär als Schnittstelle für Medien, Verbraucher und Vereine. Auch die Verknüpfung mit Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen zur Durchführung von eigenen Kampagnen wird vom Deutschen Tierschutzbüro als Initiator umgesetzt.

Kontakt:
Arbeitskreis humaner Tierschutz e.V.
Stefan Klippstein
An Groß Sankt Martin 6/206
50667 Köln
0221-20463862
Info@tierschutzbuero.de
http://www.arbeitskreis-tierschutz.de/