Deutscher Tierhilfe Verband fordert Verbot der Wildtierhaltung im Zirkus

In Deutschland reisen derzeit über 300 Zirkusunternehmen, vom kleinen Familienzirkus bis hin zum professionellen Showunternehmen. Viele versuchen, mit exotischen Wildtieren das zahlende Publikum zu locken. Was den Zuschauern verborgen bleibt: Hinter den bunten Kulissen fristen die Wildtiere ein elendes Dasein. Daher fordert der Deutsche Tierhilfe Verband ein Verbot der Wildtierhaltung im Zirkus.
Deutscher Tierhilfe Verband fordert Verbot der Wildtierhaltung im Zirkus

In den Zeiten von Satellitenfernsehen, Internet und 3-D-Kino nimmt das Interesse an Zirkusbesuchen ab. Die Zahl der Zirkusunternehmen scheint jedoch in den letzten Jahren zu steigen. Immer wieder machen sich Mitglieder von Zirkusfamilien mit neuen kleinen Familienzirkussen selbstständig.

Im immer härteren Kampf um die Gunst des Publikums setzen zahlreiche Unternehmen auf exotische Wildtiere. Und so werden in Deutschland hunderte Wildtiere, wie Tiger, Löwen, Elefanten, Giraffen und Nashörner, in kleinen Käfigwagen durch die Lande gekarrt. Alle paar Tage in einer anderen Stadt, auf einem anderen Platz.

Reinhold Kassen, Vorstand des Deutschen Tierhilfe Verbands e.V. (DTV), hält dies für Tierquälerei: „In den engen Käfigwagen und den kleinen mobilen Außengehegen können die Tiere ihre natürlichen Verhaltensweisen nicht annähernd ausleben. Ein Tiger läuft in freier Wildbahn täglich 20-25 km. Im Zirkus werden die Einzelgänger zu 5 Tieren auf gerade einmal 50 qm gehalten.“
Schon vor Jahren waren sich Experten einig, eine artgerechte Haltung von Wildtieren im reisenden Zirkus ist nicht möglich. In anderen Ländern wurden daraus bereits Konsequenzen gezogen. In Österreich, Bulgarien, Dänemark und Schweden ist die Haltung mancher oder gar aller Wildtiere im Zirkus bereits verboten.

Auch in Deutschland gab es entsprechende politische Vorstöße. 2003 sprach sich der Bundesrat für ein grundsätzliches Verbot der Haltung von bestimmten Wildtierarten im Zirkus aus.
Umgesetzt wurde dies von der Bundesregierung bislang nicht. Mittlerweile haben einzelne deutsche Städte die Initiative ergriffen, um zumindest auf ihren städtischen Flächen das Wildtierleid zu beenden.

Reinhold Kassen vom Deutschen Tierhilfe Verband begrüßt diese Initiativen, fordert jedoch ein bundesweites Vorgehen: „Nur durch ein bundesweites Wildtierverbot in Zirkusbetrieben lässt sich das Leid der Tiere beenden“, so Kassen. „Ein solches Verbot bedeutet jedoch nicht, dass Kinder zukünftig keinen Zirkus mehr zu sehen bekommen oder alle Zirkusbetriebe schließen müssen. Es gibt bereits jetzt Zirkusunternehmen wie den weltbekannten Cirque du Soleil oder den Chinesischen Staatszirkus, die ihr Publikum ohne jegliche Tierdarbietungen begeistern.“

Der bundesweit arbeitende Deutsche Tierhilfe Verband (DTV) setzt sich aktiv und effektiv für den Tierschutz ein. Der DTV-Schwerpunkt liegt in der Unterstützung von Tierheimen und tierheimähnlichen Einrichtungen im In- und Ausland sowie in der gezielten Öffentlichkeitsarbeit, um Tierleid bereits in der Entstehung zu verhindern. Aber auch durch die Verknüpfung mit anderen Organisationen setzt sich der eingetragene Verein für die Umsetzung von tierschutzrelevanten Themen auf politischer und regionaler Ebene ein – Gemeinsam verhindern wir Tierquälerei, so das Leitmotto des Deutsche Tierhilfe Verbands.

Deutscher Tierhilfe Verband e.V.
Reinhold Kassen
Friedrich – Alfred Str.182-184
47226 Duisburg
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Mobil: : 0172 588 466 5
http://www.deutschertierhilfeverband.de