Das Blindenmobil der Blindenfreunde – Freund auf vier Rädern bald auch im Rhein-Main-Gebiet

Sozialer Begleiter Späterblindeter

Berlin, 12. Oktober 2011.
Ist die Bevölkerungsgruppe der „Best Ager“ oder „Silver Surfer“ wirklich so rüstig und kaufkräftig, wie die Werbung uns glauben macht? Oder gibt es neben diesen „jungen Alten“ nicht auch immer mehr isolierte ältere Menschen? Tatsächlich kann eine immer größer werdende Gruppe aufgrund spezifischer Alterserkrankungen – wie z.B. der Späterblindung -nicht mehr selbständig am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Staatliche Hilfsangebote schließen diese Versorgungslücke in der Regel nicht. Aus diesem Grund setzt der Fahr- und Begleitservice der Berliner Blindenfreunde ganz bewusst da an, wo die Bürokratie an ihre Grenzen stößt.

Die Idee des Blindenmobils: Kostenlose Hilfe für Blinde und stark Sehbehinderte, die weit über die Fahrt hinaus geht. Denn neben der Beförderung bietet das Mobil vor allem Unterstützung durch Sehende: Etwa bei Behördengängen, Terminen bei Ärzten, Banken, Versicherungen oder Anwälten. Ein „Von-Haustür-zu-Haustür-Service“, der besonders von älteren Menschen in Anspruch genommen wird. Denn neben der Schonung des schmalen Rentner-Geldbeutels schätzen die Späterblindeten vor allem die Nähe, Kompetenz und Zuverlässigkeit der ausgebildeten Begleiter. So gewährleistet der besondere Service nicht nur die Erhaltung der Mobilität, sondern gibt Menschen mit Handicap mehr Sicherheit und sozialen Kontakt im Alltag.

Um den Bedürfnissen der zumeist älteren Fahrgäste Rechnung zu tragen, hat das Blindenmobil in den vergangenen drei Jahren weitere Barrieren abgebaut. Neben einfachen Einstiegmöglichkeiten bieten die Fahrzeuge heute noch mehr Platz für die Mitnahme von Blindenhunden oder Gehhilfen. Praktische Pluspunkte, die den Service in Berlin, Köln, Hannover und Hamburg jetzt schon zum Erfolgmodell gemacht haben. Im Herbst wird die Flotte um ein weiteres Fahrzeug im Rhein-Main-Gebiet erweitert. „Die Erfahrung der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass unser Blindenmobil einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Lebensqualität leistet. Für viele – zumeist ältere Blinde – ist der kostenlose Fahrdienst nicht nur praktisch, sondern auch eine willkommene Abwechslung im oft tristen Alltag. Ein offenes Ohr für die Sorgen und Bedürfnisse der Fahrgäste ist daher eine der wichtigsten Aufgaben der Fahr-Begleiter“, sagt Thorsten Bräuer zu den Besonderheiten des Blindenmobils. Um den Service langfristig auf das komplette Bundesgebiet auszuweiten, sind Spender und Sponsoren die wichtigsten Säulen zur Finanzierung.

Der kostenlose Fahr- und Begleitservice steht Blinden und stark Sehbehinderten momentan in Berlin, Köln, Hannover und Hamburg zur Verfügung. Die Fahrt sollte mit einer Vorlaufzeit von zwei Tagen gebucht werden.

Das Blindenmobil ist unter folgenden Hotline-Nummern erreichbar:
Berlin: (01 51) 54 70 24 67
Köln: (01 51) 17 20 92 79
Hannover: (01 51) 15 60 56 04
Hamburg: (01 51) 24 19 85 34

Weitere Informationen zu den Blindenfreunden und zu Spendenmöglichkeiten unter www.blindenfreunde.de.

Über die Blindenfreunde
Die Gemeinschaft Deutscher Blindenfreunde wurde 1860 auf Anregung des blinden Pfarrers, Dr. William Moon (1818-1894), gegründet und ist ein Verein von Sehenden für Blinde. Der Engländer engagierte sich unter anderem für den gemeinsamen Unterricht von Blinden und Sehenden und entwickelte eine schnell erlernbare Blindenschrift. Unter dem Motto „Jeder Augenblick zählt“ setzt sich der Verein seit seiner Gründung vor mehr als 150 Jahren für die gesellschaftliche Integration und Gleichstellung von Blinden und schwerst Sehbehinderten ein. Die Gemeinschaft Deutscher Blindenfreunde hilft unbürokratisch dort, wo keine staatliche Unterstützung geleistet werden kann.

Gemeinschaft Deutscher Blindenfreunde
Thorsten Bräuer
Hoffmann von Fallersleben Platz 3
10713 Berlin
030-823 43 28

http://www.blindenfreunde.de
t.brauer@blindenfreunde.de

Pressekontakt:
Ina Gross-Bajohr . Text + PR
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