Back to Life e.V. vergibt weitere 100 Patenschaften für bisher chancenlose Mädchen in Nepal

Nach einem sehr erfolgreichen Projektstart im vergangenen Jahr vergibt Back to Life e.V. nun 100 weitere direkte Schulpatenschaften für Mädchen aus den ärmsten Schichten der nepalischen Bevölkerung.
Back to Life e.V. vergibt weitere 100 Patenschaften für bisher chancenlose Mädchen in Nepal

Bad Homburg, 29. August 2011. Nach einem sehr erfolgreichen Projektstart im vergangenen Jahr vergibt Back to Life e.V. nun 100 weitere direkte Schulpatenschaften für Mädchen aus den ärmsten Schichten der nepalischen Bevölkerung. „Mit einem monatlichen Patenbeitrag von 20 Euro erhält ein bisher chancenloses nepalesisches Mädchen die Möglichkeit, ihre Zukunft durch Bildung grundlegend zu verändern und ein selbstbestimmtes, würdevolles Leben zu führen“, so Stella Deetjen, Gründerin und Projektleiterin in Nepal. „Wir hoffen recht schnell alle Patenschaften vergeben zu können, um somit mehr als 200 Mädchen zu helfen.“

Nepal, der kleine Himalaya-Staat zwischen den Großmächten Indien und China, ist eines der ärmsten Länder der Welt, in dem zwei Drittel der Bevölkerung mit weniger als zwei Dollar pro Tag auskommen müssen.

Back to Life e.V. entschied sich, für das Mädchen-Bildungsprojekt eine völlig verarmte Region im Süden Nepals zu wählen: den Distrikt Chitwan im Terai, in dem hauptsächlich Dalits, also „Unberührbare/ Kastenlose“, sowie vergleichbare ethnische Minderheiten leben. Sie sind Ausgestoßene, „unrein durch Geburt“, diskriminiert wegen ihrer Herkunft und gezwungen, die niedrigsten und unreinsten Arbeiten auszuführen. Zugang zu Bildung bleibt ihnen aus ökonomischen aber auch gesellschaftlichen Restriktionen meist verwehrt. In manchen Gebieten dürfen sie nicht einmal ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. 90 Prozent der Dalit-Frauen leben unterhalb der Armutsgrenze und wissen nicht, wie sie ihre Kinder ernähren sollen. Mittlerweile haben aber auch Dalits Rechte – zumindest auf dem Papier. Denn es fehlt an Bildung, Verständnis und Bewusstsein, die offiziellen Rechte zu verstehen und einzufordern.

Back to Life e.V. schult die Mädchen aus verarmten Familien ein und trägt Sorge für alle anfallenden Kosten wie Aufnahme- und monatliche Gebühren sowie begleitenden Nachhilfeunterricht. Außerdem erhalten alle Mädchen Schulkleidung, Unterrichts-materialien und Schreibwaren. Falls die Familie dem Kind keine Schulmahlzeit mitgeben kann, wird auch dafür gesorgt. Ebenso wird medizinische Hilfe und Gesundheitsvorsorge, wie notwendige Schutzimpfungen, geleistet und bei medizinischen Notfällen geholfen.
Eine schnelle gegenwärtige Verbesserung der Lebensumstände wie auch die langfristig stabile Entwicklung der Mädchen kann nur unter Berücksichtigung und Förderung des unmittelbaren sozialen Umfeldes gewährleistet werden.

Da den Familien durch den Schulbesuch des Kindes eine Arbeitskraft und somit eine Einkommensquelle verloren geht, hat sich Back to Life e.V. dazu entschlossen, auch in Chitwan über das Mädchenprojekt hinausgehende nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und eine kinderfreundliche Umgebung zu schaffen. Gemeinsam mit den Eltern werden Lösungen zur Verbesserung ihrer sozioökonomischen Situation erarbeitet, Workshops zur Einkommenssicherung ins Leben gerufen und Mikrokredit-Programme eingeleitet.

Hierfür werden Spargruppen gegründet, wobei jeder Haushalt mindestens ein Mitglied stellt. Jedes Gruppenmitglied kann einen Kleinkredit beantragen – Rückzahlungsmodalitäten werden von der Gruppe gemeinsam festgelegt.

Die Spargruppen unterstützen auch die landwirtschaftliche Projektarbeit, bspw. durch den Kauf von Ingwersamen, der in dieser Umgebung am besten gedeiht. Durch Workshops zum Thema Ackerbau und Viehhaltung soll die landwirtschaftliche Produktivität und somit das Grundeinkommen gesteigert werden. Begleitend zur Verteilung von Ziegenpärchen an einzelne Familien, schult Back to Life e.V. die Bewohner in der Haltung und Aufzucht. Die Nachkommen der Ziegenpärchen werden dann wiederum an andere Familien im Dorf weitergegeben, so dass die Dorfgemeinschaft hier nachhaltig gestärkt wird.

Ein weiterer Ansatz der Projektarbeit von Back to Life e.V. in Chitwan ist die Installation von Solaranlagen zur Gewinnung elektrischen Lichts. Hierfür werden die Bewohner in Handhabung und Wartung geschult und die kleine Pfandeinlage für die Anlage fließt in das Kapital der Spargruppen ein.

Natürlich finden die Dorfbewohner auch in medizinischer Hinsicht Unterstützung durch den Verein. Neben der individuellen Hilfe in Notfällen organisiert Back to Life e.V. in regelmäßigen Abständen „Health Camps“ mit Allgemeinmedizinern und Gynäkologen. Dort können die Bewohner, oft zum ersten Mal in ihrem Leben, eine ärztliche Untersuchung in Anspruch nehmen und erhalten, falls nötig, Medikamente zur weiteren Behandlung.

Des Weiteren hat Back to Life e.V. Tagesstätten für Kinder und Jugendgruppen gegründet. Die Kinder im noch nicht schulfähigen Alter werden so sicher betreut und die Jugendlichen finden einen Ort zum Austausch und ein kindgerechtes Umfeld.

Back to Life e.V. ist der Meinung, dass kaum eine andere Initiative so positive und weitreichende Auswirkungen auf die Entwicklung einer Gesellschaft haben kann, wie die Förderung der Mädchenbildung sowie ihres unmittelbaren sozialen Umfeldes und hofft deshalb auf eine schnelle Vergabe der Patenschaften für die neuen 100 Mädchen.

Back to Life e.V. möchte die Verbesserung der Lebensumstände von benachteiligten Menschen, derzeit in Indien und Nepal, durch Entwicklungshilfe als Hilfe zur Selbsthilfe erreichen.

Back to Life e.V.
Roman Rubbert
Wallstrasse 29
61348 Bad Homburg v.d.H.
info@back-to-life.org
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